Title: Ludwig Boltzmann Gesellschaft

Überblick

Der LBG Ethics and Diversity Hub ist eine interdisziplinäre Plattform, die Fachwissen zu Forschungsethik und Integrity sowie Diversity, Equity and Inclusion aus der gesamten Organisation zusammenbringt.

Auf dieser Seite

Als offenes und inklusives Forum beherbergt der Hub die LBG Ethikkommission, bietet Beratung, Unterstützung und Konsultation zu allen Fragen von Ethik und Diversität, und entwickelt Standards und Richtlinien in diesen Bereichen in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Der Hub steht LBG-internen und externen Forschenden und Praktiker:innen offen, die in diesen Bereichen aktiv werden wollen.

LBG Ethikkommission

Die LBG Ethikkommission bietet formale ethische Begutachtung für nicht-biomedizinische Forschungsvorhaben mit menschlichen Teilnehmenden an. Mit Kernkompetenzen in den Sozialwissenschaften und angewandter Ethik greift sie auf ein Netzwerk interner und externer Fachexpert:innen zurück, um eine breite Palette von Themen in konventioneller und partizipativer Forschung abdecken zu können. Die Kommission besteht seit zwei Jahren und wurde 2024 für externe Antragsteller:innen geöffnet.

Die LBG Ethikkommission ist internationalen Grundsätzen und Standards der Forschungsethik verpflichtet einschließlich

Begutachtung durch die Kommission steht offen:

LBG Forschenden deren Projekte KEINER gesetzlichen Begutachtungspflicht durch eine klinische/biomedizinische Ethikkommission unterliegen und die diese auf freiwilliger Basis begutachten lassen wollen.

Finden Sie heraus, ob ihr Projekt einer gesetzlichen Begutachtungspflicht unterliegt.

Warum freiwillige ethische Begutachtung in Anspruch nehmen?

Forschende anderer Institutionen innerhalb und außerhalb Österreichs, welche

  1. keinen Zugang zu einer Ethikkommission an ihrer eigenen Institution haben, oder deren eigene Kommission sich als nicht zuständig erklärt
  2. nicht durch gesetzliche Bestimmungen ihres Landes verpflichtet sind, ihr Projekt dort begutachten zu lassen

Beide Gruppen werden gebeten, vor einem Antrag mit ihrer Forschungsstätte (für LBIs: affiliierte Universität) abzuklären, dass diese keinen Anspruch auf eine eigene Begutachtung erhebt, und wo immer möglich einen schriftlichen Nachweis darüber ihrem Antrag beizulegen.

Antragsstellung

Das Antragsformular gibt es hier zum Download. Bitte reichen Sie das vollständig ausgefüllte Formular mitsamt aller relevanten Dokumentation (Consent Formulare, Teilnehmendeninformation, Studienprotokoll, Fragebögen…) unter erp@yot.np.ng ein.

Wie funktioniert der Begutachtungsprozess?

Sollten Sie Unterstützung beim Ausfüllen des Formulars benötigen kontaktieren Sie uns bitte unter der obengenannten Emailadresse.

Beratung und Support

Der Hub berät und unterstützt in den folgenden Bereichen:

Forschungsethik: wir unterstützen Sie bei der Planung und Umsetzung aller ethischen Aspekte ihres Forschungsvorhabens, in allen Stadien des Projektzyklus: Forschungsdesign, Methodologie, ethische Begutachtung, Datensammlung und -auswertung, und Dissemination. Egal ob Sie planen, sich um eine Förderung zu bewerben oder einfach sichergehen wollen, dass Ihr Projekt höchsten ethischen Standards entspricht, wir beantworten gerne alle kleinen und größeren Fragen. Nützliche Templates für Consent Formulare und vieles mehr gibt es hier.

Ethik in der partizipativen Forschung: In Zusammenarbeit mit Expert:innen des LBG OIS Centers bieten wir maßgeschneiderte Beratung zu ethischen Aspekten partizipativer Forschung, Citizen Science und PPIE.

Research Integrity: gute wissenschaftliche Praxis schließt auch Fragen der wissenschaftlichen Integrität mit ein, wie beispielsweise Ethik im Publikationsprozess, Interessenskonflikte oder mögliche Foreign Interference. Unsere Expertise beruft sich auf die Richtlinien des Committee for Publication Ethics (COPE) und Mitglieder des Hub sind aktiv in aktuelle Debatten um Umgang mit zurückgezogenen Studien, KI in der wissenschaftlichen Forschung und Publikation, und Verhaltensnormen in der wissenschaftlichen Community eingebunden.

Diversity, Equity and Inclusion: wir beraten zu Entwicklung und Umsetzung von Diversitätsinitiativen sowohl in Forschungseinrichtungen und Teams als auch innerhalb spezifischer Forschungsprojekte. Neben der Gleichstellung der Geschlechter hat unser Team Expertise in konventioneller und partizipativer Forschung mit vulnerablen Gruppen, Barrierefreiheit, kulturell sensibler Forschung und Neurodiversität.

Stellen Sie ihre Fragen einfach per email an rguvpfuho@yot.np.ng oder vereinbaren Sie eine online Konsultation mit einem:r unserer Expert:innen.

Forschung und Entwicklung

Der Hub ist aktiv in die Entwicklung von Policies, Standards und Richtlinien in unseren Expertisebereichen involviert.

Während wir einerseits die Entwicklung interner Policies für die LBG vorantreiben, sind wir auch an internationalen Kollaborationen zur Entwicklung  ethischer Standards für partizipative Forschung beteiligt und tragen zu angewandter Forschung im Bereich gesundheitlicher Ungerechtigkeit sowie Ethik im Gesundheits- und Sozialwesen bei. Unsere Mitglieder sind aktive Forschende in diesen Bereichen und partizipieren in internationalen Forschungsnetzwerken, nehmen an nationalen und internationalen Kongressen teil, und publizieren in peer-reviewten Fachzeitschriften zu Ethik, Diversität und Inklusion.

Inclusion Health

Projektleiterin: Steph Grohmann; Projektmitarbeiter:innen: Adis Šerifović, Caroline Hammoutene, Laura Soyer

Inclusion Health ist ein laufendes Programm zur Entwicklung von Wissen und Methoden für partizipative Gesundheitsforschung mit verletzlichen und marginalisierten Bevölkerungsgruppen. Verletzliche Gruppen wie Obdachlose, Flüchtlinge und Asylsuchende, Personen mit schädlichem Substanzgebrauch oder Personen, die Pflegeeinrichtungen, Gefängnisse oder psychiatrische Einrichtungen verlassen, haben deutlich schlechtere Gesundheitsresultate als der Durchschnittsmensch und komplexe Gesundheitsbedürfnisse.

Gleichzeitig werden diese Gruppen oft als „schwer erreichbar“ für die Gesundheitsforschung beschrieben, da konventionelle Rekrutierungs- und Beteiligungsmethoden ihre spezifischen Bedürfnisse nicht berücksichtigen. Das Inclusion Health Team entwickelt daher aufsuchende Beteiligungs- und Engagementmethoden, um gesundheitliche Ungleichheiten zu bekämpfen und partizipative Gesundheitsforschung für alle Mitglieder der Gesellschaft zugänglich zu machen.

Projektmeilensteine:

2022: Beginn von Inclusion Health:
Das IH-Programm wird von Mitgliedern des LBG Open Innovation in Science Centers gegründet. Im ersten Projektjahr führt das Personal eine Stakeholder-Konsultation durch, an der Personen mit Erfahrungen sozialer Ausgrenzung, Experten aus dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie Forscher aus verschiedenen Disziplinen teilnehmen, um Forschungsschwerpunkte zu setzen und Entwicklungsbereiche zu identifizieren. Das Inclusion Health Team wird Mitglied von ProEthics.

2023: Inclusion Health geht auf Tour:
Die Ergebnisse unserer Stakeholder-Konsultation werden auf verschiedenen internationalen Konferenzen und Workshops geteilt. Das Inclusion Health Team entwickelt eine Zusammenarbeit mit dem University of Edinburgh Centre for Homelessness and Inclusion Health. Teammitglieder nehmen an professionellen Schulungen in Edinburgh teil und reisen im September 2023 nach Schottland, um sich mit Experten für Inclusion Health aus verschiedenen Gesundheits- und Sozialbereichen auszutauschen und von ihnen zu lernen.

2024: Inclusion Health bei der Fashion Week:
Das Team geht eine Zusammenarbeit mit ThinkKallerful, Caritas und der Vienna Fashion Week ein, um die Öffentlichkeit auf innovative Weise über gesundheitliche Ungleichheiten zu informieren (ja, wirklich!). Weitere Details folgen!

ProEthics

Projektleiterin: Steph Grohmann; Projektmitarbeiter:innen: Adis Šerifović, Caroline Hammoutene

Als Teil unseres Inclusion Health Programms waren wir Mitglieder des durch Horizon 2020 geförderten ProEthics-Konsortiums, das einen ethischen Rahmen für Forschungsförderorganisationen entwickelt hat, die partizipative Forschung finanzieren. Unsere Experten trugen spezielles Know-how zur Einbeziehung verletzlicher und marginalisierter Bevölkerungsgruppen bei und nahmen an einer Vielzahl internationaler Wissensaustauschaktivitäten teil, wie der Connect-Collaborate-Create International Conference in Paris 2023.

PRO-Ethics: Ethics Framework and Guidlines 
Ein Leitfaden für Forschungsförderorganisationen zur Umsetzung partizipativer Aktivitäten.
Wiarda, M., Giannelos, K., Schuerz, S., Reber, B., Doorn, N. DOI-Link

Der ProEthics Inclusion Health Pilot:
ProEthics-OIS-Center_PPT_crossover-event_sg

Health Literacy: Empowerment durch Partizipation

Projektleiter: Adis Šerifović

Adis‘ Doktorarbeit an der Medizinischen Universität Wien, bei Ap. Prof. Priv.-Doz. Dr. med. Dr. scient. med. Igor Grabovac, The Community Health Lab (Grabovac Group), untersucht die Schnittstellen von Diskriminierung, Empowerment und Partizipation in den Gesundheitswissenschaften, mit einem besonderen Fokus auf die Auswirkungen von Diskriminierung auf die Gesundheitskompetenz in der muslimischen Community in Österreich. Die Studie erforscht, wie Diskriminierung den Zugang zu Gesundheitsinformationen behindern und die Teilnahme an gesundheitsbezogenen Entscheidungsprozessen einschränken kann. Die Arbeit hebt die entscheidende Rolle aktiver Partizipation zur Förderung von Inklusion in Gesundheitspolitiken hervor.  Die Ergebnisse und Erkenntnisse dieser Arbeit werden fortlaufend veröffentlicht.

Transformer

Transformer ist ein Projekt der Technischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Klima- und Energiefonds und der FFG. Es wird einen Raum schaffen, in dem Kinder und Jugendliche Ideen rund um den Klimawandel erforschen und entwickeln können. Mitglieder des Hubs unterstützen das Projekt in Zusammenarbeit mit dem LBG OIS Center bei der Umsetzung eines zugänglichen und sozial gerechten Ansatzes zur öffentlichen Beteiligung. Dieses Experiment soll die Entwicklung neuer partizipativer Methoden für Kinder und Jugendliche informieren.

Material

Material zum Downloaden (Open Access)

Principles for Equitable Participatory Research (English)

Principles for equitable participatory research (ppt); Principles for equitable participatory research (PDF)

Barriers to participation in Mental Health Research (English): A short introduction to barriers to participation in research for marginalized groups, especially in the mental health field

Barriers to participation in mental health research (ppt);Barriers to participation in mental health research (PDF)

Mini Ethics Checklist for PPIE and participatory research (English): A very quick guide to ethical considerations when planning participatory research

Mini ethics checklist for PPIE and participatory research (ppt);Mini ethics checklist for PPIE and participatory research (PDF)

Ethics in PPIE and participatory research (English): An introduction to research ethics in PPIE (patient and public involvement and engagement) and participatory research

Ethics in PPIE and participatory research(ppt); Ethics in PPIE and participatory research(PDF)

Ethics in Research: Principles (English, with audio): A full lecture introducing the basic principles of research ethics, with audio (click the speaker icon)

Ethics in Research_Principles(ppt) 2.pptx;Ethics in Research_Principles(PDF)

Introduction to Homeless and Inclusion Health (English): An introduction to Inclusion Health, multiple and complex health care needs, and the role of housing injustice for health inequities

Homeless and Inclusion Health Intro I (ppt);Homeless and Inclusion Health Intro I (PDF)

Homelessness and Mental Health (English): A lecture on mental health issues affecting people experiencing homelessness

Homelessness and mental health (ppt); Homelessness and mental health (PDF)

Inclusion Health: Gesundheit für extrem marginalisierte Personengruppen (German):Eine Einführung in extreme gesundheitliche Ungleichheiten und Inclusion Health

Inclusion Health_Gesundheit für extrem marginalisierte Personengruppen(ppt);Inclusion Health_Gesundheit für extrem marginalisierte Personengruppen(PDF)

Events

Bevorstehende Veranstaltungen:

Vergangene Veranstaltungen:

Einführung in die Forschungsethik 18. Juni, 13:00-14:00 CET, Webinar
Vortragende: Steph Grohmann
Sprache: Englisch

Dieses Webinar gab eine Einführung in das Feld der Forschungsethik. Es wurden die wichtigsten Themen in diesem Bereich diskutiert und eingehend mit Forschungsfehlverhalten, Interessenkonflikten, verantwortungsvollem Einsatz von KI und mehr befasst.

Zielgruppe: LBG- und externe Forschungskräfte, Interessierte der Öffentlichkeit

Health Literacy: Gesundheitskompetenzen für verletzliche Gruppen 29. Mai, 13:00-14:00 CET, Webinar
Vortragender: Adis Serifovic
Sprache: Deutsch

Dieses Webinar untersuchte die Herausforderungen und Lösungen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz bei verletzlichen Gruppen. Es wurden Strategien diskutiert, wie der Zugang zu Gesundheitsinformationen und -diensten für diese Gruppen erleichtert und effektiv kommuniziert werden kann.

Zielgruppe: Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialbereich sowie Personen, die an der Förderung von Health Literacy interessiert sind

Publikationsethik 27. Juni, 13:00-14:00 CET, Webinar
Vortragende: Steph Grohmann
Sprache: Englisch

Dieses Webinar behandelte Fragen der Forschungsethik, die speziell für die Veröffentlichung und die Zeit danach relevant sind. Es wurden Plagiate, Autorenschaftskonflikte, „Paper Mills“, räuberische Zeitschriften und mehr besprochen.

Zielgruppe: LBG- und externe Forschungskräfte, interessierte Mitglieder der Öffentlichkeit

Forschungsethik in der partizipativen nicht-klinischen Gesundheitsforschung 18. April 2024, Webinar
Vortragende: Steph Grohmann
Sprache: Deutsch

Dieses Webinar behandelte die Forschungsethik in der nicht-klinischen Gesundheitsforschung mit besonderem Fokus auf partizipative und PPIE-Forschung. Wir haben uns angesehen, wie sich partizipative Ansätze von konventionellen Methoden unterscheiden und wie ihre speziellen ethischen Herausforderungen angegangen werden können.

Aufzeichnungslink: folgt in Kürze!

Folien: Ethik in der nicht-klinischen Gesundheitsforschung (ppt);Ethik in der nicht-klinischen Gesundheitsforschung (PDF)

Was ist Forschungsethik: eine kurze Geschichte der Ethik(verstöße) in der Forschung 22. Februar 2024, Webinar
Vortragende: Steph Grohmann
Sprache: Deutsch

Dieses Webinar behandelte die Geschichte der Menschenrechtsverletzungen und die Ausbeutung verletzlicher Gruppen in der medizinischen Forschung. Wir haben gelernt, woher unsere modernen Forschungsethik-Kodizes stammen und warum ethische Aufsicht ein unverzichtbarer Bestandteil guter wissenschaftlicher Praxis ist.

Aufzeichnungslink: folgt in Kürze!

Folien: Was ist Forschungsethik- eine kurze Geschichte der Ethik(verstöße) in der Forschung (ppt);Was ist Forschungsethik- eine kurze Geschichte der Ethik(verstöße) in der Forschung (PDF)

DEI – Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion in der Gesundheitsforschung 21. März 2024, Webinar
Vortragender: Adis Šerifović
Sprache: Deutsch

Dieses Webinar behandelte die Grundlagen von Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion in der konventionellen und partizipativen Gesundheitsforschung. Es wurde diskutiert, wie historische und gegenwärtige soziale Ungerechtigkeiten die Forschung beeinflussen und Methoden und Ideen besprochen.

Aufzeichnungslink: folgt in Kürze!

DEI_Serifovic_Webinar (ppt);DEI_Serifovic_Webinar (PDF)

Wissensaustausch

Hub-Mitglieder nehmen an einer Vielzahl von Wissensaustauschaktivitäten in den Bereichen Forschungsethik und -integrität, Diversität und Inklusion teil, wie zum Beispiel:

World Congress on Research Integrity 2024, Athens, GR

19th annual International Street Medicine Symposium, London, UK

Citizen Science for Health Conference, University of Twente, NL

Connect-Collaborate-Create International Conference, Paris, FR

CitSci Helvetia 2023, Solothurn, CH

15. Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen, Villach, AT

CitSci22, Aarhus, DK

Österreichische Citizen Science Konferenz 2022, Dornbirn, AT

Publikationen

Ausgewählte Publikationen der Hub-Mitglieder:

The Ethics of Space: Homelessness and Squatting in Urban England.Grohmann, S. 2020. HAU Books, University of Chicago Press. Chicago.ISBN: 9781912808281, https://haubooks.org/the-ethics-of-space/

Objects of Virtue: ‘Moral Grandstanding’ and the Capitalisation of Ethics under Neoliberal Commodity Fetishism.Grohmann, S.2023. Journal of Critical Realism Volume 22, Issue 1, p 22-48.https://doi.org/10.1080/14767430.2022.2095120

Inklusive Gesundheitsforschung: Einbindung von marginalisierten Gruppen in Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse.Hammoutene, C., Serifovic, A., Grohmann, S.2023. in: Fritz, J., Tomaschek, N. (eds.) Partizipation: Das Zusammenwirken der Vielen für Demokratie, Wirtschaft und Umwelt, Waxmann, Münster, ISBN 978-3-8309-4731-8

‘Love is Tricky to Capture at that Level’: Social Care Values, Performance Measurement, and the Emergence of ‘Ethical Capital’.Grohmann, S.2023. Critical and Radical Social Work, Volume 11 Issue 1, p 96-112.https://doi.org/10.1332/204986021X16521798107100

A market in morality: Why measuring ‘ethical capital’ is a zero-sum game.Grohmann, S.2022. The Sociological Review Magazine. Online.https://doi.org/10.51428/tsr.gdzw6861

Ethics and the Spacetime Discontinuum. Grohmann, S.2021. HAU: Journal of Ethnographic Theory, 11(2) 827-832.https://doi.org/10.1086/716763

Responsible Parasites: The Ethics of Small-Scale Property Investment in the UK. Grohmann, S.2021. Housing, Theory and Society, 38(4).https://doi.org/10.1080/14036096.2020.1853225

Exploring the factors that influence harmful alcohol use through the refugee journey: a qualitative study.Cuthill, F.; Grohmann, S. 2020. Research report SHAAP/University of Edinburgh.https://www.shaap.org.uk/downloads/reports-and-briefings/290-refugees-experiences-of-harmful-alcohol-use-report.html

Kontakt

Interessiert an weiteren Informationen oder Möglichkeiten zur Mitwirkung? Wir freuen uns auf Ihre Anfrage: rguvpfuho@yot.np.ng

Team:

Mag. Steph Grohmann MSc PhD

Senior Program Manager Ethics

Hub Lead, Head of LBG REC

fgrcu.tebuznaa@yot.np.ng

Steph Grohmann ist Medizinanthropologin mit einem Hintergrund in sozialer Arbeit, die am Goldsmiths College, University of London, promoviert hat. Sie hat über ein Jahrzehnt Erfahrung in der Forschung zu gesundheitlicher Ungerechtigkeit, der Anthropologie der Ethik, sowie angewandter Ethik im Gesundheits- und Sozialwesen und hat ein weites Spektrum postgradualer Lehrveranstaltungen in qualitativen Methoden und Forschungsethik für verschiedene gesundheitsbezogene Bereiche abgehalten. Vor ihrer Arbeit bei der LBG war sie an den Universitäten London, Oxford und Edinburgh tätig.

Adis Šerifović BA MA

Project Manager Inclusion OIS Center

nqvf.frevsbivp@yot.np.ng

Adis Šerifović ist Projektmanager für Diversity, Equity and Inclusion am OIS Center [link] und zugleich PhD-Student der Angewandten Medizinischen Wissenschaften an der Medizinischen Universität Wien. Neben einem Studium der Sozialen Arbeit hat er langjährige Erfahrung in der partizipativen Forschung mit einem speziellen Fokus auf der Einbindung vulnerabler und marginalisierter Gruppen. Seine Doktorarbeit widmet sich der Konzeptualisierung von Gesundheitskompetenz („Health Literacy“) und deren Auslegung in unterversorgten Bevölkerungsgruppen.

FAQ

  • Unterliegt mein Projekt einer gesetzlichen Begutachtungspflicht?

    Laut dem österreichischen Wissenschaftsministerium muss Forschung, welche „die klinischen Prüfungen von Arzneimitteln und Medizinprodukten, die Anwendung neuer medizinischer Methoden und die angewandte medizinische Forschung am Menschen“ betrifft, von einer biomedizinischen Ethikkommission begutachtet werden, wie in § 8c Kranken- und Kuranstaltengesetz des Bundes (KAKuG) and § 30 Universitätsgesetz 2002 (UG) geregelt. Diese Art Ethikkommission findet sich zumeist an Universitäten oder Forschungskrankenanstalten, in einigen Fällen existieren auch regionale Gremien wie eine Landesethikkommission.

    Wenn Ihr Forschungsvorhaben daher unter die biomedizinische Forschung fällt (beispielsweise eine klinische Studie oder jedwede Art medizinischer Intervention, Technologie oder Behandlungsform) muss es per Gesetz von einer Ethikkommission begutachtet werden. Falls Sie unsicher sind welche Kommission für Sie zuständig ist können wir bei der Abklärung behilflich sein.

    Fällt Ihr Projekt in den Bereich der Gesundheitsforschung aber nicht unter biomedizinische Forschung (wie beispielsweise eine Patient:innenbefragung oder Interviewstudie, Beobachtungen in Einrichtungen des Gesundheits- oder Sozialwesens, oder qualitative Teilstudien innerhalb der klinischen Forschung) unterliegen diese in der Regel keiner gesetzlichen Begutachtungspflicht. Dasselbe gilt auch für sozialwissenschaftliche Studien oder empirische Forschung in den Geisteswissenschaften.

    Da jedoch Forschung mit/an Menschen (insbesondere bei vulnerablen Populationen) niemals komplett ohne Risiko ist, empfehlen sowohl das Wissenschaftsministerium als auch wir, eine freiwillige ethische Begutachtung in Erwägung zu ziehen.

  • Was spricht für eine freiwillige ethische Begutachtung?

    Die gesetzliche Verpflichtung, biomedizinische Forschung mit menschlichen Teilnehmenden von einer Ethikkommission überprüfen zu lassen, ist ein Mindeststandard, um sicherzustellen, dass die Gesundheit, Sicherheit und Würde der Forschungsteilnehmer nicht beeinträchtigt werden und dass obligatorische internationale Standards ethischer Forschungspraxis wie Aufklärung und Respekt vor Personen eingehalten werden. Diese Standards wurden als Reaktion auf historische Menschenrechtsverletzungen insbesondere in (aber nicht beschränkt auf) medizinischer Forschung formuliert und sind in einer Reihe von Dokumenten kodifiziert, wie zum Beispiel:

    Der Nürnberger Kodex

    Die Deklaration von Helsinki

    Der Belmont Report

    Die nicht-biomedizinische Forschung wird oft als weniger risikoreich für menschliche Teilnehmende angesehen. In Österreich ist daher die ethische Begutachtung in den Sozialwissenschaften, der Rechtswissenschaft und den Geisteswissenschaften freiwillig. Dies bedeutet jedoch nicht, dass nicht-biomedizinische Forschung völlig risikofrei ist.

    Insbesondere Forschung zu sensiblen Themen wie psychischer und physischer Krankheit, politischer Verfolgung oder sozialer Benachteiligung kann bei den Teilnehmenden erhebliche Belastung hervorrufen und in manchen Fällen auch schwerwiegenden Schaden anrichten. Dies trifft insbesondere auf vulnerable Bevölkerungsgruppen wie Minderjährige, Patienten oder inhaftierte Personen zu.

    Jedoch tragen auch Forschende Risiken, wenn sie ethische Aspekte der Forschung vernachlässigen: zum Beispiel kann das Fehlen von Dokumentation zu Informed Consent dazu führen, dass eine Studie keine Finanzierung erhält oder nicht in einem führenden internationalen Journal veröffentlicht werden kann. In Extremfällen kann sie sogar zur Folge haben dass eine Studie zurückgezogen (retracted) werden muss.

    Darüber hinaus umfasst gute wissenschaftliche Praxis auch Gewissenhaftigkeit in Bezug auf Machtunterschiede im Forschungsprozess, Fragen der Vertraulichkeit und/oder Attribution von Forschungsergebnissen, angemessene Vergütung, transparente Beschwerdeverfahren und vieles mehr.

    Daher schreiben führende internationale Forschungseinrichtungen in der Regel eine verpflichtende interne Überprüfung durch eine Ethikkommission vor. Während dies in Österreich (noch) nicht überall der Fall ist, wächst auch hier das Bewusstsein, dass auch wenn ethische Aufsicht freiwillig ist, dies nicht einfach „optional“ bedeutet.

  • Wie funktioniert die Begutachtung durch die LBG Ethikkommission?

    Zunächst empfehlen wir uns unter rguvpfuho@yot.np.ng zu kontaktieren um Ihr Forschungsvorhaben zu besprechen und etwaige Fragen zum Antrag abzuklären. Wenn Sie sicher sind, dass sie alle notwendigen Informationen haben, laden Sie bitte das Antragsformular herunter (in English).

    Wenn Sie alle relevanten Abschnitte ausgefüllt haben reichen Sie bitte das ausgefüllte Formular mitsamt aller relevanten Dokumentation (Consent Formulare, Teilnehmendeninformation, Studienprotokoll, Fragebögen…) unter erp@yot.np.ng ein.

    Sobald Ihr Antrag bei uns eingeht wird er von einem oder mehreren Mitgliedern der Kommission begutachtet, abhängig vom Forschungsfeld sowie dem Grad der mit dem Projekt verbundenen ethischen Risiken (z.B.: ist Teilnahme von Minderjährigen oder nicht geschäftsfähigen Personen geplant, besteht eine Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Fragestellungen eine erhöhte Belastung hervorrufen, etc.). Bei Bedarf kann das REC die Meinung eines:r Fachexpert:in aus der LBG einholen, um spezifische Aspekte der Forschung zu erörtern.

    Der Begutachtungszeitraum beträgt in der Regel zwei Wochen. Bei komplexeren Forschungsvorhaben, bzw. dort wo umfassende Änderungen notwendig sind, kann sich dieser Zeitraum entsprechend verlängern.

    Die Begutachtung hat drei mögliche Ergebnisse:

    1) Die Kommission gibt einen positives Gutachten ab: Das Projekt wurde als ethisch unbedenklich eingestuft.

    2) Die Kommission fordert Änderungen oder Ergänzungen an: Das Projekt wurde als grundsätzlich ethisch unbedenklich befunden, erfordert jedoch bestimmte Änderungen/zusätzliche Dokumentation, um eine positives Gutachten ausstellen zu können. In diesem Fall können Sie eine überarbeitete Bewerbung einreichen, sobald Sie dazu in der Lage sind.

    3) Die Kommission gibt ein negatives Gutachten ab: Das Projekt weist grundlegende ethische Mängel auf, die durch Änderungen oder Ergänzungen nicht behoben werden können.

    Sobald Ihr Projekt eine positives Gutachten erhalten hat, wird Ihnen ein Schreiben ausgestellt, in dem dieses bestätigt wird. Dieses können Sie als Nachweis der Begutachtung für Förderanträge oder zu Veröffentlichungszwecken verwenden..

    Bitte beachten Sie, dass die Kommission nur Gutachten, d.h. wissenschaftliche Fachmeinungen abgibt. Sie stellen keine rechtliche oder medizinische Beratung dar und implizieren keinerlei Handlungsanweisung oder Anordnung. LBG-Mitarbeiter:innen, die ein Gutachten der Kommission erhalten haben wird geraten, dessen Implikationen mit ihrem:r Vorgesetzten zu besprechen.