Open Innovation in Science
Das LBG OIS Center
Das Open Innovation in Science Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG OIS Center) wurde 2016 mit Mitteln der Österreichische Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung gegründet und ist ein wichtiger Bestandteil der offiziellen Open Innovation Strategie Österreichs. Das LBG OIS Center forscht zum Thema, entwickelt Open Innovation in Science Methoden und bietet Trainings und Beratung für die Wissenschaft an. In seinen Forschungsaktivitäten untersucht das Team des LBG OIS Centers, ob, wie und unter welchen Bedingungen die Anwendung offener und kollaborativer Praktiken entlang einer oder mehrerer Phasen des wissenschaftlichen Forschungsprozesses die Prozesse und Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung in Bezug auf Neuartigkeit, Effizienz und/oder Impact beeinflussen.
Die Wirksamkeit von OIS wird dabei in Bezug auf individuelle, organisatorische und ökosystemische Vor- und Randbedingungen untersucht. Laufende OIS-Forschungsprojekte beschäftigen sich zum Beispiel mit der Analyse des Potenzials von Crowdsourcing im Kontext wissenschaftlicher Forschung, untersuchen wie sich individuelle Eigenschaften und Einstellungen auf inter- und transdisziplinäre Forschungskollaborationen auswirken oder erforschen wie institutionelle Rahmenbedingungen und organisationale Designs von Forschungseinrichtungen die Anwendung von offenen und kollaborativen Forschungspraktiken beeinflussen. Der Aufbau einer Scientific Community rund um die Forschung zu OIS wird dabei durch internationale Forschungskooperationen sowie der jährlich stattfindenden OIS Research Conference unterstützt.
In seinen Implementierungs- und Trainingsaktivitäten entwickelt das Team des LBG OIS Centers eine Vielzahl von neuen OIS Vorhaben, koordiniert diese und setzt sie in Kooperation mit verschiedenen Partnerorganisationen innerhalb und außerhalb der LBG um. Bereits abgeschlossene Beispielprojekte hierfür sind Crowd-Science-Projekte im Bereich psychischer Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen oder Unfallverletzungen, um Input für eine neue wissenschaftliche Forschungsgruppe zu generieren, den Aufbau einer umfassenden Datenbank zu weltweit durchgeführten Priority Setting Projekten, ein Leitfaden für Patient and Public Involvement und ein Programm zur Förderung von Projekten, in welchen „mit“ Patient:innen und Betroffenen und nicht „an“ oder „über“ sie geforscht wird, ein Wirkungsmodell basierend auf einer Theory of Change, um die Wirkung offener und kollaborativer Forschungsprojekte zu bewerten sowie das Weiterbildungsprogramm Open Arts für den nachhaltigen Aufbau von Kompetenzen im Bereich partizipative Forschungsmethoden in Kunst, Forschung und Wissenschaft.
OIS Forschung und OIS Implementierung arbeiten in verschiedenen Konstellationen eng zusammen, um gegenseitiges Lernen zu ermöglichen und gemeinsam zu einer kritischen Diskussion rund um die Bedeutung von Offenheit und Kollaboration in der wissenschaftlichen Forschung beizutragen.
Was ist Open Innovation in Science (OIS)?
Open Innovation in Science (OIS) wird als Prozess definiert, über welchen zielgerichtet Wissensflüsse in die Forschung hinein und aus der Forschung heraus sowie inter- und transdisziplinäre Kollaborationen entlang einer oder mehrerer Phasen des wissenschaftlichen Forschungsprozesses ermöglicht, initiiert und umgesetzt werden.
Ein wichtiger Aspekt in der Konzeptualisierung von OIS bezieht sich darauf, dass die Öffnung von Forschungsprozessen keinem Selbstzweck dient. Vielmehr ermöglicht die Anwendung von OIS unter Berücksichtigung bestimmter Bedingungen und in Abstimmung auf die jeweilige wissenschaftliche Herausforderung Vorteile für die Wissenschaft (z.B. neuartige Erkenntnisse, effizientere Prozesse, höherer Impact) als auch für die Gesellschaft (Beforschung von gesellschaftlich relevanten Themen, stärkere Annäherung von Wissenschaft und Gesellschaft).