Seit mehr als 60 Jahren wichtige Impulse

Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist eine außeruniversitäre Forschungsorganisation mit thematischen Schwerpunkten in der Medizin und den Life Sciences sowie den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Gemeinsam mit akademischen und anwendenden Partnerorganisationen betreiben wir an verschiedenen Standorten in Österreich die Ludwig Boltzmann Institute (LBI) und die Ludwig Boltzmann Forschungsgruppen (FG). Diese Einrichtungen entstehen nach einem strengen Auswahlverfahren, stoßen neue Forschungsthemen an, können flexibel auf aktuelle gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen reagieren und interdisziplinäre Pionierforschung betreiben.

Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft ist ein Verein, mit der LBG GmbH als 100-prozentige Tochter . Die Institute und Forschungsgruppen sind rechtlich entweder in der GmbH (alle Institute und Forschungsgruppen seit der Reform 2002) oder im Verein (vor der Reform gegründete Institute) angesiedelt. Die LBG-Geschäftsstelle in der Nußdorfer Straße ist für Verein und GmbH gleichermaßen verantwortlich.

Im Jahr 2020 wurde die LBG als „zentrale Forschungseinrichtung“ in das neue Forschungsfinanzierungsgesetz (FoFinaG) aufgenommen und erhielt so langfristige Finanzierungs- und Planungssicherheit. Im Juli 2022 wurde die erste Leistungsvereinbarung zwischen LBG und Republik Österreich unterzeichnet, damit stehen damit für den Zeitraum 2022-23 insgesamt 18,15 Mio. Euro für innovative, gesellschaftlich relevante Forschung zur Verfügung. Zusätzlich wurde ein Förderprogramm ins Leben gerufen: Die Klinische Forschungsgruppe (KFG) ist Österreichs erste Förderschiene im Bereich der nicht-kommerziellen krankheits- und patientenorientierten (translationalen), konsortialen klinischen Forschung

a. Von links: LBG-Vorstandsmitglieder Mag. Christoph Neumayer, o. Univ.-Prof. Dr. Georg Winckler, Univ.-Prof. Dr. Freyja-Maria Smolle-Jüttner (Präsidentin), Prof. DDr. h.c. mult. Helga Nowotny Ph.D.; ehemalige LBG-Geschäftsführerin Mag. Claudia Lingner; Dr. Verena Aichholzer; LBG-Vorstandsmitglieder ao. Univ.-Prof. Dr. Andrea Barta und Dr. Michael Stampfer.

Bild: geschichte.univie.ac.at/de/ bilder/ludwig-boltzmann-1844-1906-physik-und-philosophie

Der Namenspatron

Ludwig Eduard Boltzmann (1844–1906), Physiker und Philosoph, lehrte an den Universitäten von Wien, Graz, München und Leipzig. Seine bedeutendsten Leistungen liegen im Bereich der Thermodynamik und der statistischen Mechanik.

Wie es zur Namenswahl der Ludwig Boltzmann Gesellschaft kam, ist nicht restlos geklärt. Höchstwahrscheinlich erkor Karl Michael Koch, der erste Leiter des Instituts für Festkörperphysik und einer der Initiatoren der LBG, den Physiker zum Namenspatron. Koch kannte Engelbert Broda (1910–1983), Professor der Physikalischen Chemie an der Universität Wien, und dessen 1955 erstmals erschienene Biografie „Mensch – Physiker – Philosoph“ über Boltzmann sehr gut, die ihn wohl auf seiner Suche nach einem Namen inspirierte. Wie der Titel erahnen lässt, beleuchtet Broda in seinem Werk den „genialen Denker“ von verschiedenen Seiten und zollt dessen philosophischem ebenso wie dessen physikalischem Schaffen Tribut. Vielleicht hat Koch auch Brodas Konklusion gefallen, im Falle Ludwig Boltzmanns könne man erkennen, dass Wissenschaft eine höchst menschliche Sache sei.

Permanente Weiterentwicklung

Um konstant qualitativ hochwertige Forschung zu gewährleisten, werden alle Forschungseinheiten alle drei bis vier Jahre durch unabhängige Kommissionen evaluiert.

Diese unabhängige Kommissionen bestehen aus internationalen Expert:innen aus dem jeweiligen wissenschaftlichen Fachgebiet sowie Spezialist:innen für wissenschaftliche Evaluierungen und Forschungsmanagement. Auf diesem Wege wird sichergestellt, dass höchste Standards eingehalten und erstklassige Forschungsergebnisse produziert werden.

Die Ergebnisse dieser regelmäßigen Evaluierungen liefern die Entscheidungsgrundlage für die Nachschärfung bzw. Korrektur getroffener Maßnahmen, aber auch für die Gründung neuer oder die Weiterführung oder Auflösung bestehender Einrichtungen.

Auch die Gesamtorganisation wird Evaluationen unterzogen. Als Ergebnis einer solchen Evaluation wurden die strategischen Ziele der LBG bis 2025 folgendermaßen definiert:

  • Entwicklung neuartiger Lösungen für komplexe gesellschaftliche Problemstellungen
  • Erschließung des vollen Potenzials von Open Innovation in der Wissenschaft
  • Moderne Zugänge zu Leadership, Management und individuellen Karrierepfaden
Key Facts zur LBG

Wissenschaftliche Publikationen 2021

  • Beiträge in wissenschaftlichen Fachzeitschriften 565
  • Monographien 4
  • Sammelwerke (Herausgeberschaften, Beiträge) 87
  • Policy Paper 10
  • Sonstige Publikationen 33
  • Populärwissenschaftliche Literatur 34

Kennzahlen 2021

  • Mitarbeiter:innen 757
  • Laufende Drittmittelprojekte 165
  • Habilitationen und Dissertationen 23