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17 Okt 2017 von Ludwig Boltzmann

„Willkommen im ‚Ludwig‘!“ – das war LBG Meet Science 2017

„Wir begeben uns heute auf neues Terrain und probieren eine neue Methode aus, wie in der Wissenschaft Inhalte abseits von klassischen Podiumsdiskussionen und Workshops vermittelt werden können“, so eröffnete Claudia Lingner, Geschäftsführerin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, das diesjährige Meet Science Event, das am 19. April im Semperdepot stattfand.

Trailer

Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft bespielte einen Abend lang das Semperdepot in Wien mit einer Performance. Unser Ziel war es, das neu eingerichtete LBG Career Center vorzustellen und dafür ein neues Veranstaltungsformat für die Vermittlung von Inhalten auszuprobieren, das mit Storytelling und Partizipation der TeilnehmerInnen arbeitet. Es war ein Zusammenspiel von Wissenschaft und Theater, bei dem die SchauspielerInnen der Theatergruppe Nesterval zusammen mit den jungen WissenschaftlerInnen aus den Ludwig Boltzmann Instituten eine Geschichte inszenierten. Anlass für die Veranstaltung war die Gründung des LBG Career Center, das die 200 Pre- und Postdocs in den Instituten für ihre berufliche Zukunft fit macht. Die Performance hatte einen fiktiven Part, in dem eine Geschichte erzählt wurde, und einen informativen Part, bei dem die Wissenschaftler ihre Arbeit vermittelten. Die 450 Gäste bewegten sich durch die Location und konnten sich auf die Geschichte einlassen und ein Rätsel lösen oder sich Informationen abholen – oder beides. Im Laufe des Abends fanden inhaltliche Formate wie „Meet & Greet Sessions“ zum Thema Karrierewege aber auch Showelemente wie Gesangseinlagen, die Teil der Story waren, statt.

Career Center

Das im Oktober 2016 eingerichtete und von Verena Aichholzer geleitete LBG Career Center ist seit März 2017 mit seinen Angeboten aktiv. Mit dem LBG Career Center wollen wir unseren NachwuchswissenschafterInnen, aber auch den InstitutsleiterInnen in ihrer Rolle als deren Führungskräfte, eine zentrale Anlaufstelle für alle Karrierefragen bieten. Das Besondere am LBG Career Center ist, dass wir mit unseren individuellen und institutionellen Angeboten nicht nur während der aktuellen Tätigkeit an einem Ludwig Boltzmann Institut unterstützen, sondern auch Know-how und Know-who für zukünftige Herausforderungen mitgeben und am Übergang zum nächsten Karriereschritt begleiten – unabhängig davon, ob man als Pre- oder Post-Doc in der Wissenschaft bleiben will (und kann), ob man in die Wirtschaft gehen oder sich vielleicht selbständig machen möchte.

cc.lbg.ac.at

Gäste und Mitwirkende über die Veranstaltung:

Die Veranstaltung heute Abend steht im Zeichen der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Wir haben uns mit der Frage auseinandergesetzt, wie kann es für sie weitergehen? Auf unkonventionelle Art und Weise – eingebettet in ein Theaterabenteuer – gehen wir heute auf Spurensuche und widmen uns diesem wichtigen Thema.

Josef Pröll, Präsident der Ludwig Boltzmann Gesellschaft

Wir sind alle Akteure auf einer wissensbasierten und digitalisierten Weltbühne. Wir müssen uns entscheiden, ob wir in Zukunft Hauptdarsteller oder Komparsen sein wollen. Um den Innovationsstandort weiter zu stärken, müssen wir Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik als größere Ebenen sehen und die Kooperation auf allen Feldern besser vorantreiben. Denn nur im Zusammenspiel aller Kräfte können wir das Ziel, zu den Innovationsführern aufzuschließen, erreichen. Deshalb haben wir gemeinsam mit der Community die Open Innovation Strategie erarbeitet und setzen parallel dazu weitere Impulse um die Innovationskraft des Wissenschafts- und Forschungsstandortes zu stärken und junge Talente bestmöglich zu fördern.

Harald Mahrer, Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Forschung

Das Meet Science Event war für mich ein großartiges Abenteuer! Vom Nesterval-Cast wurden wir WissenschaftlerInnen von Anfang an mit offenen Armen empfangen und durften Theaterluft nicht nur schnuppern, sondern auch mit ihnen gemeinsam für einen Abend ins Theaterleben abtauchen. Ganz von selbst hat sich dabei aus den teilnehmenden SchauspielerInnen und WissenschaftlerInnen eine sehr harmonische Gruppe entwickelt, die es wunderbar leicht machte, die angedachte Rolle zu spielen und dabei trotzdem man selbst zu bleiben! So spannend kann Wissenschaft sein! Danke…und Abtritt von der Bühne 😉

Wissenschaftlerin aus dem Ensemble

Wie vermittelt man Wissenschaft, so dass es allen Beteiligten Spaß macht und die Inhalte ankommen? Der LBG ist das mit dem neuen Format der Wissenschaftskommunikation in Verbindung mit einer immersiven Theaterinszenierung großartig gelungen. Auch für uns Mitwirkende war die Meet Science Veranstaltung ein voller Erfolg!

Wissenschaftler aus dem Ensemble

DANKE noch einmal an euch alle und natürlich auch an Claudia Lingner für den unglaublichen Mut, sich auf uns einzulassen 🙂

Nesterval

Ich habe noch bei keinem anderen Event erlebt, dass die jungen WissenschaftlerInnen aus den verschiedenen Instituten sich so gut kennenlernen und vernetzen und so einen Bezug zur LBG aufbauen konnten. Ganz im Sinne des LBG Career Center hat dieses Event bei unseren NachwuchswissenschaftlerInnen einen bleibenden Eindruck hinterlassen! Toll!

Eine Institutsleiterin

Das gestrige Meet Science war die gelungenste Wissenschaftsvermittlungs-Veranstaltung, die ich je besucht habe! So ein Format sollten viele Veranstaltungen haben – in einem ungezwungenen Format wurden quasi nebenbei Inhalte vermittelt.

Ein Gast

Die LBG hatte gestern einen sehr jungen, modernen Auftritt, Gratulation! Mein Eindruck war sehr positiv, das Programm war originell, unterhaltsam und auch visuell war die Location sehr gut gestaltet! Die (freiwillige) Einbindung der WissenschaftlerInnen von euren Instituten war exzellent und bereits für sich eine gute Intervention.

Ein Gast

Nachlese

Es ist der 19. April 2017. Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft hält ihr Meet Science Event im Wiener Hotel „Ludwig“ ab. Das Hotel ist eine Institution! Zumindest meinen das die Eigentümer Herr Charles und Madame Emma. Schon viele berühmte WissenschaftlerInnen waren hier zu Gast. Neben den Gästen und jungen WissenschaftlerInnen der Ludwig Boltzmann Gesellschaft sind heute auch zwei Stammgäste im „Ludwig“ zugegen: Die Opernsängerin Mrs. Elle und der Arzt Herr Pierre. Alle sind hoch erfreut, dass die LBG heute Abend ihre Veranstaltung im „Ludwig“ abhält. Es sollen sogar wichtige Personen aus der Politik kommen! Madame Emma freut sich über die Aufmerksamkeit und hofft auf einen Vorteil für ihr Haus. Man hat sich lange auf den Abend vorbereitet. Und die Vorbereitungen laufen in der Tat zunächst auch gut, aber dann passiert es. Die Opernsängerin möchte die ersten Gäste mit einer Performance unterhalten. Aber am Ende ihrer Arie wirkt sie plötzlich verwirrt. Sie ist verstört und sagt Dinge, die nicht im Zusammenhang stehen. Sie scheint zu glauben, dass sie Hedy Lamarr ist …

Ein Wissenschaftler des LBI Rare and Undiagnosed Diseases betritt die Bühne. Es ist ihm zwar etwas unangenehm, dass er unterbrechen muss, aber es lässt sich wohl nicht mehr vermeiden. Bei der Opernsängerin scheint eine seltene Krankheit ausgebrochen zu sein! Die WissenschaftlerInnen wissen noch nicht viel über die Krankheit, aber sie ist ihnen auch nicht neu. Alles was man bisher weiß, ist, dass es auf Grund einer sehr seltenen Genmutation zu einer Art Biografie-Verwirrung bei den Betroffenen kommt. Jegliche Biografie, mit der sie oder er vertraut ist, kann dem Gehirn als Vorlage dienen. Die Betroffenen können nicht mehr genau zwischen eigenen Erlebnissen und den Erlebnissen der Vorlage unterscheiden. Der erste bekannte Fall hält sich selbst für Ludwig Boltzmann, was aus Tagebucheinträgen des unbekannten Patienten hervorgeht. Die WissenschaftlerInnen kennen die wahre Identität des „eingebildeten“ Ludwig Boltzmann nicht, aber er oder sie scheint heute hier im „Ludwig“ zu sein. Madame Emma ist entsetzt! Die WissenschaftlerInnen sind besonders besorgt über die Tatsache, dass es nun anscheinend weitere Betroffene gibt. Ist die Krankheit gar nicht so selten? Das Hotelpersonal hat Angst, dass die Krankheit ansteckend ist.

„So ein Unsinn! Das ist Rufmord!“, empört sich Madame Emma. „Wirklich, Frau Emma BOVARY!? Ist das tatsächlich ihr Name? Oder doch etwas zu viel Flaubert gelesen?“

Die Zeit drängt. Der „eingebildete“ Ludwig Boltzmann muss gefunden werden. Die Krankheit ist so komplex, dass sie idealerweise am ersten bekannten Fall erforscht werden muss. Eine Schwierigkeit bei der Identifikation ist, dass die betroffene Person selbst nicht unbedingt weiß, dass sie erkrankt ist. Man kann nur durch ihr Verhalten und ihre Erinnerungen an den eigenen Lebens- und Karriereweg herausfinden, ob die Person die eigenen oder die Lebensabschnitte eines „Alter Ego“ im Kopf hat. Die Situation ist prekär und komplex, aber zum Glück sind so viele unterschiedliche SpezialistInnen und Fachleute heute hier. Wer, wenn nicht diese Gruppe von Menschen, kann das Rätsel lösen!? Der Gast, der den „eingebildeten“ Ludwig Boltzmann richtig identifiziert, soll auch reich belohnt werden! Es steht schließlich der Ruf der Namen „Ludwig“ und „Boltzmann“ auf dem Spiel! Da sind sich Madame Emma und die WissenschaftlerInnen ausnahmsweise einig.

Jede und jeder ist also eingeladen, das Rätsel zu lösen. Das Hotelpersonal führt einzelne Gäste in die Hotelzimmer, wo sie mit den unterschiedlichsten WissenschaftlerInnen der LBG sprechen können. Ihre Lebensläufe und Karrieren sind jedenfalls spannend und wenn nicht wahr, dann gut erfunden! Das Hotelpersonal selbst scheint wenig an der Lösung interessiert, zu sehr ist es in die eigenen Angelegenheiten vertieft. Denn, wer genauer hinsieht und zuhört wird bald bemerken: Sie alle scheinen am Ludwig Boltzmann Syndrom zu leiden! Was nicht verwundert, da alle von Pierre C. für seine (dubiosen) Forschungsversuche missbraucht wurden. Einen aufgezwungenen Walzer und viele persönliche Dramen des Personals (entsprechend ihren fiktiven Literaturbiografien) später, muss auch noch der Concierge des Hauses, Jay Gatsby, nach einem Kartenspiel kündigen. Lady McBeth hat ihr Ziel erreicht, und ihr Mann Darian Gray erhält den begehrten Posten. Er hätte sich auch an das LBG Career Center wenden können, dann wäre einigen so einiges erspart geblieben …

Mit je mehr Menschen die Gäste reden, umso mehr Informationen erhalten sie über Orte und Biografien: Geburtsort, Arbeitszeiten in unterschiedlichen Städten, Urlaube etc. Alle ähneln einander sehr, aber nur ein Lebenslauf deckt sich mit den Details aus Ludwig Boltzmanns Leben: Er wurde in Wien geboren und studierte an der Universität Wien. Er arbeitete in Graz, Wien, München und Leipzig und bereiste drei Mal die USA. Des Rätsels Lösung ist Herr Charles, der Gatte von Emma Bovary. Dank der Hilfe der Gäste kann er gefunden werden. Die jungen WissenschaftlerInnen der LBG können jetzt das Ludwig Boltzmann Syndrom erforschen und eine Therapie finden.

Ensemble:

Sophie Kerbacher, Wissenschaftliche Mitarbeiterin LBI Klinisch-Forensische Bildgebung

Loan Tran, PhD Studentin LBI Applied Diagnostics

Thomas Dillinger, PhD Student LBI Applied Diagnostics

Natalia Hallay, Biomedizinische Analytikerin LBI Applied Diagnostics

Marcin Osuchowski, Gruppenleiter Sepsis Gruppe LBI Experimentelle und Klinische Traumatologie

Gregor Eisenwort, Wissenschaftlicher Mitarbeiter LBC Oncology

Leopold Toriser, Wissenschaftlicher Mitarbeiter LBI Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie

Wolfgang Neubauer, Leiter LBI Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie

Philipp Petersen, Wissensmanagement LBI Health Technology Assessment

Artem Kalinichenko, Post-Doc LBI Rare and Undiagnosed Diseases

Gregor Schima, Studienassistent LBI Geschichte und Theorie der Biographie

Anne Wieben, Mrs. Elle (Hedy Lamarr), ein Opernstar

Aston Matters, Pierre C., ein Arzt

Miss Desmond, Emma Bovary, Hausdame

Thomas Bayer, Charles Nesterval (Ludwig Boltzmann), Leiter des „Ludwig“, Gatte von Emma

Herr Walanka, Jay Gatsby, Concierge

Willy Mutzenpachner, Darian Gray, Lobby Boy

Daniel Ibel, Walter Werther, Lobby Boy 2

Claudia Six, Alice (Wunderland), Lobby Girl

Lu Ki, Johann Christian Woyzeck, Lobby Boy 3

Romy Hrubeś, Effi Briest, Kosmetik

Laura Hermann, Mädi, Lady McBeth, Zimmerservice

Andy Reiter, Tom Ripley, Zimmerservice 2

Nicole Gerfertz, Anna Karenina, Zimmerservice 3

Frau Löfberg, Miss Moriarty, Abendspielleitung

Herr Finnland, Sherlock Holmes, Abendspielleitung

Nesterval Leading Team

Konzept Nesterval
Regie Herr Finnland
Skript Frau Löfberg
Kostüm Andy Reiter
Bühnenbild und Ausstattung Andrea Konrad
Assistenz Willy Mutzenpachner

LBG Meet Science 2017 Leading Team

Veranstalter, Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Event Koordination, Gerhard Prügger, House of Butter
Produktion, Peter Hanl, ph Productions
Technik, Concept Solutions
Catering, Lucullus
Grafik Design, Antonio Ortiz, KOKODE.at

Über Nesterval

In einer Welt zwischen Fiktion und Realität, mit merkwürdigen Charakteren und ungewöhnlichen Schauplätzen kreieren Herr Finnland und das Team von Nesterval seit 2011 performative Abenteuer und lassen die TeilnehmerInnen ein einzigartiges Abenteuer, das sie die Stadt mit neuen Augen sehen lässt, erleben. Nesterval verbindet Elemente des immersiven Theaters mit klassischen Spielmethoden. Die dazu eigens erfundenen Geschichten werden in unterschiedlichsten Formaten unter dem Namen „Nesterval. Ein Abenteuer in der Stadt“ präsentiert. Das Portfolio von Nesterval reicht vom Real Life Super Mario Street Game über Horrorabenteuer in verlassenen Bürogebäuden bis hin zur Neuinterpretationen klassischer Krimis im Stil von Agatha Christie oder Alfred Hitchcock, in denen ein konkreter Ort als Schauplatz dient. Im Zentrum von Nesterval stehen die Lust am Spiel und das Entdecken von neuen Orten, sowie das Erleben mit allen Sinnen. Was den TeilnehmerInnen geboten werden soll, gilt auch für die Mitglieder des Nesterval Ensembles, das derzeit aus 25 PerformernInnen besteht.

Eigenproduktionen (Auszug):

2017: „Zirkusblut“, Ein klassisches Stadtabenteuer in Wien

2017: „Zirkus der Schatten“, Ein immersives Zirkus- und Theaterabenteuer in Kooperation mit dem Circus Pikard

2016: „Die dunkle Weihnacht im Haus Grimm“: ehemalige Kunstmöbelfabrik Bothe und Ehrmann in der Schloßgasse in Wien

2016: „Die Leiden der Gebrüder Grimm“: in und rund um die ehemalige k.u.k. Militär-Konservenfabrik in Bruckneudorf

Auftragswerke (Auszug):

2016: „Vienna Secrets“, Europatournee durch acht europäische Städte (London, Paris, Bukarest, Zürich, Rom, Barcelona, Warschau, Frankfurt) im Auftrag von Wien Tourismus

2016: „Der letzte Ball“ für das brut Wien im Zuge des imagetanz Festival: brut Wien und Otto Wagner Pavillon

2016: „Anne Nesterval“, Auftragsarbeit für das bmvit im Rahmen der „Langen Nacht der Forschung“

www.nesterval.at

facebook.com/Nesterval