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07 Jan 2020 by LBG

Josef Pröll gratuliert Barbara Stelzl-Marx zur „Wissenschafterin des Jahres“

LBG-Vorstand erwartet stärkeres Bekenntnis der Politik zur Ludwig Boltzmann Gesellschaft als Forschungsträger

Wien, 7. Jänner 2020.Es freut uns außerordentlich, dass die Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung, Barbara Stelzl-Marx, für ihr erfolgreiches Engagement in der Wissenschaftskommunikation als Wissenschafterin des Jahres 2019 anerkannt und ausgezeichnet wird. Wir gratulieren von Herzen“, so der Präsident der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) Josef Pröll. Bereits zum dritten Mal sei diese Auszeichnung an ein Mitglied der Ludwig Boltzmann-Forschungsfamilie gegangen: „Nach Stefan Karner und Wolfgang Neubauer ist Barbara Stelzl-Marx die dritte Preisträgerin aus den Reihen der LBG. Das spricht ohne Zweifel dafür, dass wir unserem Anspruch nach gesellschaftlicher Relevanz und Impact unserer Forschung durchaus gerecht werden,“ so Pröll.

Umso mehr zeigte sich Pröll überzeugt, dass neue und unkonventionelle Forschungsansätze mit gesellschaftlicher Relevanz gerade in einer flexiblen und offenen Umgebung aufgegriffen und umgesetzt werden könnten. „Die heutige Auszeichnung unterstreicht einmal mehr, dass die LBG als außeruniversitärer Forschungsträger ideale Rahmenbedingungen bietet und sich mit ihren Instituten national und international hervorragend positioniert hat. Wir haben die Chance, internationales Renommee – vergleichbar mit der Max-Planck-Gesellschaft – zu erreichen und damit weiterhin zur nachhaltigen Stärkung des Standortes Österreich für Spitzenforschung beizutragen,“ zeigte sich Pröll überzeugt. Dementsprechend erwartetet Pröll im Namen des gesamten Vorstands von der neuen Bundesregierung auch ein stärkeres Bekenntnis zur nun mehr bereits 60-jährigen erfolgreichen Rolle der LBG als außeruniversitärer Forschungsträger. Mit einer Herabstufung zu einer bloßen Förderagentur würden die einzigartigen Vorteile der Ludwig Boltzmann Institute verloren gehen, befürchtet Pröll.

Barbara Stelzl-Marx:

Barbara Stelzl-Marx ist seit 1993 am Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung, seit 2018 als Institutsleiterin und seit 2019 als Professorin für europäische Zeitgeschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz tätig. Außerdem ist sie Vizepräsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission. Die Grazerin studierte Geschichte, Anglistik und Slawistik in Graz, Oxford, Moskau, Wolgograd und Stanford. 1998 promovierte sie über „Amerikanische und sowjetische Kriegsgefangene in deutscher Hand. Fakten und Fiktion einer Extremsituation“. 2010 habilitierte sie sich an der Uni Graz zu „Stalins Soldaten in Österreich. Die Innensicht der sowjetischen Besatzung“. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Kinder des Krieges, Stalins Propaganda für sowjetische „Displaced Persons“, Kalter Krieg, Migration sowie Erinnern, Gedenken und Musealisieren.

Nicht zuletzt durch ihre Forschung zu Besatzungskindern in Österreich hat Barbara Stelzl-Marx viele Menschen berührt und für eine Enttabuisierung im öffentlichen Diskurs gesorgt. Auch die im Zwangsarbeiterlager Liebenau/Graz in den letzten Kriegswochen 1945 verübten Verbrechen sind dank ihrer umfangreichen Forschungs- und Vermittlungsarbeit heute fest im kollektiven Gedächtnis verankert.

Nun wurde Stelzl-Marx vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zur Wissenschafterin des Jahres 2019 gewählt und am 7. Jänner 2020 im Pressehaus Concordia ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird jährlich an jene Forscherinnen und Forscher verliehen, die ihre Forschungsarbeit einer breiten Öffentlichkeit verständlich machen und damit das Image der österreichischen Forschung heben.

Ludwig Boltzmann Gesellschaft:

Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) wurde 1960 als außeruniversitärer Forschungsträger gegründet und ist eine Forschungseinrichtung mit Schwerpunkten in der Medizin und den Life Sciences sowie den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Die LBG stößt gezielt neue Forschungsthemen in Österreich an und betreibt zusammen mit akademischen und anwendenden Partnern aktuell 19 Ludwig-Boltzmann-Institute. Gesellschaftlich relevante Herausforderungen, zu deren Bewältigung Forschung einen Beitrag leisten kann, sollen frühzeitig erkannt und aufgegriffen werden. Dazu entwickelt und erprobt die LBG neue Formen der Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und nicht-wissenschaftlichen AkteurInnen wie Unternehmen, dem öffentlichen Sektor und der Zivilgesellschaft. Teil der LBG sind das LBG Open Innovation in Science Center, das das Potenzial von Open Innovation für die Wissenschaft erschließt, und das LBG Career Center, das 250 PhD-StudentInnen und Postdocs in der LBG betreut. In der Ludwig Boltzmann Gesellschaft sind insgesamt 550 MitarbeiterInnen beschäftigt.

www.lbg.ac.at

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Barbara Konturek, MA
Öffentlichkeitsarbeit
Ludwig Boltzmann Gesellschaft
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