LBG treibt klinische Forschung in Österreich voran
Wir nehmen den diesjährigen Tag der Wissenschaft zum Anlass, um die bedeutende Rolle der klinischen Forschung für Österreich zu beleuchten.
Die medizinische Grundlagenforschung liefert die Basis für neue, bessere Therapieansätze und für die Optimierung der Diagnostik. Um die praktische Anwendbarkeit dieser Ergebnisse zu überprüfen, ist der zentrale Schritt klinischer Forschung in Form komplexer Studien unerlässlich. In Österreich fehlte es bis vor Kurzem insbesondere an Programmen, die es den hochqualifizierten Forschungsteams an Universitätskliniken erlauben, aufwändige, kostenintensive klinische Studien zu projektieren und durchzuführen. Als LBG unterstützen wir diesen Prozess seit 2022 mit dem Förderprogramm Klinische Forschungsgruppen (KFG) und ermöglichen Forschungsteams, über mehrere Jahre hinweg systematisch an groß angelegten klinischen Forschungsprojekten zu arbeiten. Langfristiges Ziel ist es, die bestmögliche Gesundheitsversorgung für alle Österreicher:innen sicherzustellen und Österreich als Vorreiter in der medizinischen Innovation zu positionieren. Für die aktuell laufende zweite Ausschreibung der KFG wurden 36 Anträge eingereicht, darunter zehn aus dem Themenfeld der Krebsforschung. Die Entscheidung der Fachjury über die geförderten Projekte wird im Mai 2025 veröffentlicht.
„Klinische Forschung ist der Schlüssel, um medizinische Innovationen vom Labor bis zum Menschen zu bringen. Nur durch umfassende Studien können wir sicherstellen, dass neue Behandlungen wirksam, sicher und für die Patient:innen wirklich von Nutzen sind“, erklärt Freyja-Maria Smolle-Jüttner, Präsidentin der LBG. „Für den Wissenschaftsstandort Österreich bedeutet das nicht nur eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Forschungslandschaft.“
Wissenschaft für die Gesellschaft: Klinische Forschung als Schlüssel zu neuen Therapien
Um Krankheiten und die Wirkung von Therapien zu verstehen, müssen diese mittels wissenschaftlicher Methoden erforscht werden. In der klinischen Forschung werden biologische und soziale Faktoren untersucht, die den Verlauf von Krankheiten beeinflussen. Ziel ist es, neue Präventions- und Diagnostikverfahren zu entwickeln und bestehende Therapieformen zu verbessern.
Ein wesentlicher Bestandteil der klinischen Forschung ist die Translation, also die Überführung von Erkenntnissen aus der biologischen und medizinischen Grundlagenforschung in konkrete Therapieansätze und Behandlungsoptionen für Patient:innen. Dieser Prozess geht jedoch weit über den traditionellen Wissenstransfer vom Labor in die Klinik hinaus. Praktizierende Ärzt:innen und medizinisches Fachpersonal sammeln in ihrem Arbeitsalltag wertvolle medizinische Erfahrungen, die wichtige Impulse für die klinische Forschung geben können.
Ein zentrales Instrument, um neue medizinische Ansätze und Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die Praxis umzusetzen, sind klinische Studien. In diesen Studien werden Patient:innen mit einer bestimmten Erkrankung über einen längeren Zeitraum beobachtet und untersucht, während sie eine Behandlung – etwa mit einem neuen Medikament – erhalten. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass klinische Forschung nicht nur den Patient:innen zugute kommt, die an Studien teilnehmen, sondern dass in Spitälern in denen klinische Forschung betrieben wird, die Behandlungsergebnisse auch für Patient:innen außerhalb der Studien besser sind.
LBG Klinische Forschungsgruppen: Forschungsstärke für Österreichs Gesundheit
Das im Jahr 2022 ins Leben gerufene Förderprogramm KFG ist Österreichs erste kollaborative Forschungsinitiative mit klarem Fokus auf patientenorientierte, medizinisch relevante Themen im Gebiet der nicht-kommerziellen klinischen Forschung. Die ersten drei geförderten klinischen Forschungsgruppen „Austrian Digital Heart Program“, „MOTION“ und „ATTRACT“ wurden bereits im Herbst 2023 von der LBG präsentiert und werden für bis zu acht Jahre mit jeweils bis zu acht Millionen Euro aus Mitteln des BMBWF und des Fonds Zukunft Österreich gefördert. Das Programm eröffnet auch im Rahmen der Nachwuchsförderung neue Karrierechancen für junge, klinisch tätige Forscher:innen. Die Fördersumme von rund 24 Millionen Euro steht für eine Periode von acht Jahren zur Verfügung. Rund ein Drittel des zur Verfügung stehenden Fördervolumens ist in der diesjährigen Ausschreibung gemäß der EU-Mission CANCER: Krebs besiegen – Mission Possible explizit für Projekte im Bereich der Krebsforschung vorgesehen.
„Das erneut breite Interesse an unserem Förderprogramm für Klinische Forschungsgruppen zeigt das enorme Potenzial, das Österreich im Bereich der klinischen Forschung, der Life Sciences und der medizinischen Innovation hat. Mit diesem Programm fördern wir gezielt innovative Projekte und schaffen wertvolle Möglichkeiten für den wissenschaftlichen Nachwuchs“, ergänzt Smolle-Jüttner.