09 Sep 2020 von LBG

Ludwig Boltzmann Gesellschaft gratuliert dem Austrian Institute for Health Technology Assessment AIHTA zur Gründung

Nach 14 Jahren Forschungsbetrieb wurde das Ludwig Boltzmann Institut für Health Technology Assessment (LBI-HTA) am 1. März 2020 zur eigenständigen Gesellschaft.

Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft gratuliert der AIHTA-Geschäftsführerin, Priv. Doz. Dr. phil. Claudia Wild, zur Gründung des neuen Austrian Institute for Health Technology Assessment. Das AIHTA liefert als nationales Institut für Health Technology Assessment (HTA) wissenschaftliche Entscheidungsgrundlagen für den optimalen Einsatz von Mitteln im Gesundheitswesen zum Ziel der Nachhaltigkeit und Verteilungsgerechtigkeit.

Als LBI-HTA wurde das Institut bereits kurz nach seiner Gründung 2006 zu einem Vorbild im österreichischen Gesundheitssystem und erhielt auch international Anerkennung. LBG-Geschäftsführerin Claudia Lingner sieht ihren langfristigen Ansatz bestätigt: „Die LBG richtet ihre Institute mit klaren und gesellschaftlich relevanten Forschungszielen ein. Während der befristeten Laufzeit werden das Forschungsthema positioniert, Partnernetzwerke etabliert und relevante Ergebnisse erzielt und angewendet. Das LBI-HTA ist ein perfektes Beispiel für unsere „Inkubator“-Strategie, bei dem die Arbeit des Instituts nun in einer eigenständigen Struktur fortgesetzt wird.“

AIHTA-Geschäftsführerin Dr. Wild, Gründerin und langjährige Leiterin des LBI-HTA, ist ebenfalls überzeugt: „Unsere Position verdanken wir der einzigartigen Struktur der LBG. Als Forschungsträger konnte die LBG uns Rahmenbedingungen bieten, die uns ein flexibles Anpassen auf die wichtigen Forschungsfragen erlaubten. Nur so konnten wir unsere Arbeit mit derartigen Erfolg vorantreiben und zu einem Vorbild für HTA werden.“

Das LBI-HTA wurde auch international dank des umfangreichen wissenschaftlichen Outputs und des Einflusses auf Entscheidungsträger im österreichischen Gesundheitswesen rasch eine anerkannte Institution. Der Fokus des Teams um Dr. Wild lag dabei auf Verteilungsgerechtigkeit, Transparenz sowie auf dem Forcieren einer optimalen (statt maximalen) Versorgung. Ziel war auch, diese Themen stärker im gesellschaftlichen und politischen Bewusstsein zu positionieren. Parallel dazu entwickelte das Team in enger Vernetzung mit dem European Network for Health Technology Assessment (kurz: EUnetHTA) auch grundsätzliche Methoden weiter, die weltweit zu einer Optimierung des HTA beitragen. Das LBI-HTA erstellte im Laufe seines Bestehens über 400 Berichte aus den Bereichen „Public Health und Versorgungsforschung“, „High-Tech Interventionen“, „Europäische Zusammenarbeit“ und „HTA-Methoden“: über 140 umfassende HTA-Berichte, 144 Decision-Support-Dokumente zu Einzeltechnologien (DSD) und 144 Bewertungen onkologischer Medikamente (HSO).

Gesellschafter des neuen AIHTA sind neben dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) der Dachverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger (HVB) und die Gesundheitsfonds der österreichischen Bundesländer. Österreich erhält mit dem neuen AIHTA nun ein nationales Institut für HTA, so wie es in anderen europäischen Ländern bereits existiert.