30 Jun 2022 by Ludwig Boltzmann

Fonds Zukunft Österreich: Förderung der “Klinischen Forschungsgruppen“ mit 8,56 Mio. Euro

Der in der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung angesiedelte Fonds Zukunft Österreich fördert die heimische Forschung erstmals mit rund 146 Millionen Euro. Davon gehen 8,56 Mio. Euro an die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) für das neu entwickelte Förderprogramm „Klinische Forschungsgruppen“ (KFG). „Wir begrüßen die gestrige Bekanntgabe der Ausschüttungen des Fonds Zukunft Österreich als wichtigen Schritt zur Stärkung der heimischen Spitzenforschung. Diese Mittel werden herausragenden Forscher:innen und dem akademischen Nachwuchs zugutekommen“, so Univ.-Prof. Dr. Freyja-Maria Smolle-Jüttner, Präsidentin der LBG.

Mit den Klinischen Forschungsgruppen erhält die Forschung an den Medizinischen Universitäten in Österreich frische Impulse. „Dieses Modell ist in Österreich einzigartig. Wir schaffen damit Raum für wegweisende Innovationen im klinischen Bereich und stärken den Forschungsstandort in einem der bedeutendsten Zukunftsfelder“, so Smolle-Jüttner weiter. Neben der Intensivierung, Professionalisierung und Qualitätssteigerung der klinischen Forschung und deren Outputs sollen damit auch Wissens- und Technologietransfers durch interdisziplinäre Kooperationen befördert werden.

Die Klinische Forschungsgruppe (KFG)

Mit der KFG wird die LBG die krankheits- und/oder patient:innenorientierte klinische Forschung der Medizinischen Universitäten in Österreich fördern. Der Fokus liegt dabei auf Projekten mit einer akademischen Fragestellung, also bei „investigator driven clinical studies“, bzw. translationalen Forschungsvorhaben. Ziel ist neben der Intensivierung, Professionalisierung und Qualitätssteigerung der klinischen Forschung in Österreich und deren Outputs auch die Beförderung des Wissens- und Technologietransfers durch interdisziplinäre Kooperationen. In die Forschung können auch translationale („bench to bedside“) Aspekte (insb. klinische Studien) integriert werden. Die regelmäßige Gründung neuer KFG unterstützt die leistungsorientierte Verteilung der Ressourcen; sie etabliert und stärkt auch Ausbildungsstrukturen.

Die Laufzeit einer KFG beträgt maximal acht Jahre, mit einer ersten Förderperiode von vier Jahren, an die sich nach einer positiven Zwischenevaluierung eine zweite Phase anschließt. Die gezielte Förderung des klinisch-wissenschaftlichen Nachwuchses ist ein zentrales Thema der KFG und wird durch entsprechende Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen adressiert. Die Einbettung von Nachwuchswissenschaftler:innen in die Struktur soll den Aufbau zukünftiger Führungskräfte für den Bereich der klinischen Forschung garantieren.