Auschwitz und wir – Wie der Shoah gedenken?
Die Deutschen galten als vorbildlich bei der Aufarbeitung der Vergangenheit. Doch heute nehmen Antisemitismus und Geschichtsverdrossenheit zu. Wie sieht die aktuelle Erinnerungskultur aus? Ein „Kulturzeit extra“ zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.
Die historische Botschaft erreicht längst nicht die gesamte Gesellschaft und ihre Mahnung reicht offenbar nicht aus, um zu verhindern, dass Antisemitismus vermehrt und offener zu Tage tritt. „Du Jude“ gehöre heute zu den häufigsten Schimpfwörtern auf deutschen Schulhöfen, zu diesem Ergebnis kommt die Frankfurter Soziologin Julia Bernstein in einer Studie. Und nicht erst seit dem Anschlag in Halle denken Jüdinnen und Juden in Deutschland vermehrt über Auswanderung nach. An der Problematik der Gedenktage offenbart sich eine grundlegende Frage: Wie steht es um die Erinnerungskultur und die Mahnung der Shoah für die Gegenwart? Und könnte in den Möglichkeiten digitaler Medien nicht auch eine Chance liegen? Zum Wort kommt neben anderen auch Institutsleiter Ingo Zechner: Das LBI for Digital History widmet sich seit 2018 im Rahmen des Projekts „Visual History of the Holocaust: Rethinking Curation in the Digital Age“ digitalen Technologien der Analyse und Vermittlung von filmischen Darstellungen des Holocaust.